
Wissenswertes über die Mispel
Die Mispel gehört zu den Rosengewächsen. Sie liebt feuchte, lehmige Böden. Die Mispel wird im Durchschnitt 4,5 Meter hoch und hat einen ausladenden Wuchs. Ihre länglichen, filzigen Blätter sind an der Oberseite dunkelgrün, an der Unterseite heller und werden im Herbst rötlichbraun. Die jungen Zweige sind ebenfalls behaart und werden teilweise schwarz. Die Rinde an den Stämmen und Ästen der Mistel löst sich gerne ab. Die einzelstehenden, weißen oder rosigen Blüten werden bis zu 4 Zentimeter breit. Die runden Früchte der Mistel haben eine rötlichnraune Haut, die etwas ledrig und rauh ist.
Wann sind Mispeln reif zum Essen
Die Früchte der Mispel sind roh erst dann genießbar, wenn ihr Fleisch teigig geworden ist. Man pflückt sie im Oktober/November, möglichst nach einem Frost und lagert sie einschichtig, mit dem „Auge“ nach unten. Als Lagerplatz kommt z.B. ein Regal in einem kühlen Keller in Frage, am besten sind sie allerdings auf einer Schicht Quarzsand aufgehoben, wo die Früchte der Mispel völlig reif und genießbar werden können. Dies dauert etwa zwei bis drei Wochen.
Tipp zum Lagern von Mispeln
Im allgemeinen ist der Baum der Mispel nicht von Krankheiten und Schädlingen befallen. Allerdings sind die gelagerten Früchte etwas anfällig für eine Schimmelkrankheit, die am Stängel beginnt. Wenn man vor dem Lagern die Stängel in eine Tasse mit Wasser taucht, in der zwei Eßlöffel Salz aufgelöst wurden, schützt das jedoch meist vor Befall. Die meist empfohlenste Sorte ist die sogenannte „Holländische Riesenmispel“, eine extrem großfruchtige Art.
Über den Mispelbaum
Die Wuchsform des Mispelbaumes erscheint auf den ersten Blick verwirrend üppig und speziell im Winter geradezu unordentlich und überladen. Man sollte aber nicht versuchen, diese für den Mispelbaum ganz charakteristische Form durch einen allzu scharfen Rückschnitt zu bändigen. Nur einige Seitentriebe, die den Baum überfüllen, müssen von Zeit zu Zeit entfernt werden. Dieser Rückschnitt sollte zwischen November und März erfolgen.
Köstlichkeiten mit der Mispel
Gelee aus der Mispel hat eine prächtige Farbe und schmeckt ausgezeichnet. In einigen Rezepten empfiehlt man die Früchte frisch vom Baum und noch fest. In älteren Rezepten werden vollreife Früchte vorgeschlagen, die besonders in Verbindung mit Äpfeln ein köstliches Gelee ergeben.
Kräuterpfarrer-Tipp:
Mispeln entsaften:
Den eigentlichen guten Geschmack bekommen Mispeln erst, wenn sie nach dem ersten Reif gepflückt und im Keller auf Stroh gelagert werden. Dann eignen sie sich sogar zum Entsaften. Wer unter chronischen Durchfällen oder Dyspepsien (Verdauungsstörungen) leidet, ist gut beraten, das zusammenziehend wirkende und gleichzeitig stärkende Tonikum zu sich zu nehmen, das im frischen Saft aus Mispeln zu finden ist.
Mispelmarmelade kochen
Leider noch viel zu selten trifft man den Mispelbaum in unseren Gärten an. Dabei ist die auch als „Asperl“ bezeichnete Mispel ein alte Kulturpflanze: Als Obstbaum wurde sie bereits von den Römern geschätzt und in mittelalterlichen Klostergärten war sie eine gern genutzte Frucht.
Mispeln sind reich an wertvollen Gerbstoffen und Pektin und haben einen hohen Vitamin C-Gehalt. Die braunen, kugeligen Früchte lassen sich zu feinen Säften, Mus und Marmeladen verarbeiten und geben so auch einen Vitaminvorrat für den Winter ab. Geerntet werden sie am besten erst nach den ersten Frostnächten, denn die Kälteeinwirkung macht sie weich und den Geschmack angenehm süß-säuerlich. Lässt sich der Frost zu lange Zeit, kann man die Früchte auch schon früher pflücken und für etwa fünf Stunden ins Gefrierfach des Kühlschranks legen.
Schritt 1: Das Fruchtfleisch von ca. 800 g reifen, bereits weichen Mispeln aus der Schale herauslöffeln. Ca. 800 g Äpfel waschen, schälen, vierteln und dazumischen.
Schritt 2: Die Masse in wenig Wasser gar dünsten und durch ein Sieb streichen, um die Kerne zu entfernen.
Schritt 3: Das Fruchtmus abwiegen und mit der entsprechenden Menge Gelierzucker und dem Saft einer Zitrone unter ständigem Rühren sprudelnd aufkochen.
Schritt 4: Schraubdeckelgläser sauber spülen und im Backofen bei 100 °C sterilisieren.
Schritt 5: Die heiße Marmelade sofort in die Gläser füllen, verschließen und für einige Minuten auf den Kopf stellen. Kühl und dunkel aufbewahren.